Hoffnung für die Ortswehr Tönningstedt
Der Weiterbestand der Ortswehr Tönningstedt hing in der letzten Zeit am seidenen Faden und gedanklich wurde das Fahrzeug der Tönningstedter Ortswehr bereits im neuen, noch zu bauendem Sülfelder Feuerwehrgebäude geparkt. Wir können uns da auch nicht ausnehmen, aber das hatte auch gute Gründe – zumindest schien es so.
Es kursierte die Aussage, dass bei einer Begehung der Ortswehr Tönningstedt durch die HFUK (Hanseatische Feuerwehr Unfallkasse), der Betrieb umgehend eingestellt werden muss. Angeblich wäre hier ein vollkommen neues Gebäude notwendig, damit man den Betrieb langfristig sichern könnte. Zwei neue Gebäude wäre für den Haushalt der Gemeinde dann doch zu viel. Diese Aussage stand im Raum und damit sollte am besten bei dem Thema erstmal Ruhe sein, damit man unangenehme Entscheidungen noch nicht treffen muss. Es kam scheinbar keiner auf die Idee, dass man schon für die Sicherheit der Tönningstedter Kameradinnen und Kameraden eine Beurteilung durch die HFUK erwirken sollte. Keiner? Nicht ganz. Es gab bei der A.B.S. intern schon einen Antrag den Bürgermeister dazu aufzufordern, aber da erfuhren wir, dass sich die Tönningstedter bereits selber darum gekümmert haben. Die HFUK kommt, um sich die Ortswehr anzuschauen.
Die HFUK kam und der erste Eindruck war alles andere als angenommen. Die Ortswehr wird nicht sofort geschlossen. Bevor man Tönningstedt schließen müsste, wären etliche Feuerwehren landesweit vorher auf der Liste der Feuerwehren mit Mängeln. Natürlich ist die Ortswehr nicht ohne Mängel – schon die Veränderungen bei den Vorschriften sorgen dafür, dass immer wieder etwas nachgebessert werden muss – auch in Sülfeld gibt es Mängel und seit etwa zehn Jahren wird ein neues Gebäude gefordert.
Es gibt Mängel, die mit organisatorischen Mittel oder verhältnismäßig geringen Aufwendungen beseitigt werden können. Der größte Punkt scheint ein kleiner Anbau zu sein. Es wäre eine Schande für die Wertschätzung des Ehrenamtes, wenn ein kleiner Anbau dazu führen würde, dass etlichen Tönningstedter Kameradinnen und Kameraden vor den Kopf gestoßen wird! Laut Aussage eines Mitarbeiters der HFUK ist eine Zusammenführung von Standorten oder hier passender eine Übernahme eines Standortes fast immer mit massiven Austritten verbunden – wollen wir das wirklich?
Es ist jetzt in unserer Verantwortung hier eine konkrete Entscheidung zu fällen. Das gebührt auch der Respekt gegenüber den Kameradinnen und Kameraden der Tönningstedter Ortswehr, die dann endlich aus der Ungewissheit befreit werden oder zumindest eine realistische Chance auf Erhaltung des Standortes haben.
Deshalb stellen wir zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung den folgenden Antrag:
Die Gemeindevertretung möge beschließen, dass die Verwaltung (in Zusammenarbeit mit den notwendigen Stellen) auf Grundlage des Berichts der Unfallkasse (HFUK) umgehend mit der Ausarbeitung eines konkreten Maßnahmenplans mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen beauftragt wird. Hierbei sollen auch organisatorische Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um Mängel zu beseitigen. Alle Maßnahmen sind mit einer groben Kostenschätzung und wenn möglich mit einem empfohlenem Zeitrahmen für eine Umsetzung zu versehen.
Des Weiteren bekennt sich die Gemeindevertretung zum Erhalt der Feuerwehr, wenn die Kosten in einem überschaubaren Rahmen bleiben und ggf. sogar durch Einsparungen beim Neubau in Sülfeld (z.B. eine Halle weniger) kompensiert werden können.